Tunnel Ost

Das Staatliche Bauamt hat als neue Variante der geplanten Weilheimer Umfahrung eine gedeckelte ortsnahe Ostumfahrung ins Spiel gebracht und gleichzeitig jeglichen Tunnel unter der Stadt ausgeschlossen.

Zum Zeitungsartikel im Merkur

Die neue Idee eines Tunnels auf der kurzen Ost-Trasse birgt erhebliche Probleme: Endlich wird ein Tunnel diskutiert, aber leider mit maximalem Schaden für Mensch und Natur.

Unsere Ziele sind ja insbesondere im Weilheimer Osten und in engem Schulterschluss mit den anderen BI für die Bürger und für die Umwelt einzutreten. Viele Fragen sind noch offen:

Aufgrund welcher Legitimation wurden die anderen, machbaren Tunnel-Varianten einfach gestrichen? Gibt es einen Stadtratsbeschluss?

Wie sieht die Trasse genau aus? Wieviel Flächenfrass für Einschleifungen und Anbindung?

Wird das Natur- und Erholungsgebiet Dietlhofersee zerstört?

Wird offen gegraben oder bergmännisch gebohrt? (Noch dazu unter Feldern und Wiese?)

Kann überhaupt noch Landwirtschaft auf dem Tunnel erfolgen - wie ist die Bodenqualität?

Wie sieht es mit dem Grund- und Oberflächenwasser aus?

Woher kommt plötzlich das ganze Geld – und warum wird dann kein Zentrums-Tunnel gebaut?

Wer garantiert, dass es am Ende wirklich ein Tunnel wird, wenn in 2030 evtl. doch das Geld knapp wird? Oder wird es dann zu einer offenen oberirdischen Variante kommen?

Brauchen wir wirklich eine Umfahrung – wo doch jedes Gutachten keine nennenswerte Entlastung (20%) zeigt?

Warum das Geld nicht in Verkehrskonzepte investieren, die modern sind und der heutigen Politik entsprechen und nicht der vor 20 Jahren?


Diese Fragen und Weitere werden wir per Email sammeln und als Verein an den Stadtrat, das Bauamt und den Bürgermeister richten. Wir erhoffen uns klare schriftliche Äußerungen, die wir dann prüfen können. Bitte schreibt Leserbriefe, sprecht Eure persönlichen Partei-Vertreter direkt an. Das Thema darf nicht im Corona-Wirrwarr untergehen. Eine Bürgerbefragung im Herbst bedeutet vorher die Bürger auch wirklich gut zu informieren. Das werden wir tun.


Das Foto zeigt Vertreter der Bürgerinitiativen gegen eine Umfahrung beim Ortstermin. An dieser ohnehin engen Stelle zwischen Baumarkt und Wohnbebauung soll auf der Trasse der ortsnahen Ostumfahrung ein Autohaus entstehen. Dadurch ist sogar die Realisierbarkeit dieser Variante unklar.

Der mögliche Bau einer Umfahrung würde unsere Stadt für immer verändern. Für eine sinnvolle Entscheidung ist es wichtig, die Fakten zu kennen und alle Argumente zu bedenken.

Vor allem ist die im Gutachten des Staatlichen Bauamts prognostizierte Entlastung der Stadt kaum merklich: 0,29 % weniger Autos pro Tag als 2017. Dagegen würde ein Tunnel im Osten gravierendere Auswirkungen während der Bauphase bedeuten, als ein B2-Tunnel oder gar ein bergmännischer Tunnel. Es müssten Gebäude abgerissen, Bäume gefällt, Sportanlagen aufgegeben und Grundeigentümer enteignet werden.